Montag, 24. März 2008

Stricken? Das mach ich doch mit links...!

Und Häkeln auch. Ich habe in den letzten Tagen ein wenig recherchiert, und offenbar ist es tatsächlich so, dass die meisten deutschen Schulkinder beim Stricken und Häkeln nach wie vor "umerzogen" werden, d.h. es wird ihnen dieselbe Methode gezeigt, die hierzulande für Rechtshänder üblich ist. Das ist zwar vielleicht nicht so schlimm wie beim Schreiben lernen, müsste aber eigentlich auch nicht sein, denn warum es dem Schüler nicht gleich "richtig herum" beibringen? Es gibt vor allem in englischen Sprachraum schon einige Videos zum Thema, und ich habe mir fest vorgenommen, welche nachzureichen.

Natürlich ist es heutzutage nicht mehr notwendig, Stricken und Häkeln zu lernen, und nicht bei jedem ist die Links-oder Rechtshändigkeit gleich stark ausgeprägt. Stricken verlangt beiden Händen eine gewisse Feinmotorik ab, doch der Bewegungsablauf ist Rechtshändern angepasst - warum sonst sollte er sich bei Rechtshändern mehr eingebürgert haben als andere Methoden? Mir wurde damals keine Alternative angeboten, ergo habe ich das Stricken nicht in der Schule gelernt. Dafür aber die Lektion, dass ich als Linkshänderin etwas nicht so gut und so schnell kann wie meine Klassenkameraden. Als ich einige Jahre später lernte, nach der "spiegelverkehrten" Methode zu stricken, war das, was mir einst wochenlange Quälerei für nichts und wieder nichts bescherte, ein Kinderspiel.

Zufall? Ich glaube nicht.

Was denkt Ihr?