Freitag, 31. Oktober 2008

Türkische Tomaten oder Wir haben jetzt einen Kiez

Seit ein paar Tagen haben wir einen neuen Nachbarn: ein türkisches Lebensmittelgeschäft mit SB-Backshop. Die Öffnungszeiten erinnern mich ein wenig an das Buch "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran": "Araber zu sein in unserem Viertel heißt 24 Stunden täglich und auch am Wochenende geöffnet." (sinngemäß zitiert, ich habe das Buch gerade nicht vorliegen). Nun, ich denke, in einem Familienbetrieb findet dort drüben auch ein Teil des sozialen Lebens statt, insofern scheint es nicht so dramatisch zu sein. Und für uns ist es das Paradies.

Im Moment ernähre ich mich fast ausschließlich von Tomatensalat, denn die Tomaten sind einfach Weltklasse. Aber es gibt auch Konserven, Getränke, Junkfood aus allen möglichen Teilen der Welt, riesige Sträuße duftende Petersilie (die glatte natürlich!) und diverse Fladenbrotspezialitäten zum Aufbacken. Und das sogar sonntags!

Ich finde das großartig und bin schon jetzt Stammkundin. Jetzt muss uns bloß noch jemand einen Balkon an die Wohnung basteln, dann würde mich hier so schnell nix wegziehen.

Mein Tomatensalat für 1 Person

-2-3 aromatische Tomaten
-1 kleine Zwiebel
-1/4 Salatgurke
-1 Brötchen vom Vortag
-eine halbe frische Peperoni nach Belieben
-viel glatte Petersilie
-2 Esslöffel weicher, zerbröselter Schafkäse oder ein Päckchen Mozzarella
-Salz, Pfeffer, Zucker, Olivenöl und Balsamessig miteinander verquirlt

alles schön klein schneiden und zuerst das Brötchen in die Schüssel geben, damit es durch den Saft der Tomaten und die Essig-Öl-Mischung gut durchzieht.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Strickzeug vergessen - neues WIP


So kann's gehen. Ich wollte doch mal beim neuen Stricktreff in meinem Lieblings-Wollgeschäft (nee, das ist nicht in Osnabrück) vorbeischauen, doch das ist dann eben direkt nach der Arbeit. Natürlich hatte ich morgens vergessen, Strickzeug mitzunehmen. Habe ich eigentlich auch nur selten dabei, weil ich in der Mittagspause doch meistens lese und in der Bahn, ja da stricke ich manchmal sogar lieber, aber manchmal schaue ich auch einfach so in der Gegend rum, die Fahrt ist ja nicht so lang.

Was tun? Wegbleiben fand ich blöd, die Gelegenheit war ja günstig. Also habe ich die Mittagspause genutzt, um nach Sachen zu suchen, die ich ohnehin stricken oder auch häkeln will und die nach nur einem Knäuel Wolle verlangen. Ich habe mich dann für BYOB aus der Knitty entschieden. Das ist so eine Art Einkaufsbeutel, den ich schon mal ans Weihnachtsgeschenk angedacht habe, ich weiß aber noch nicht, für wen. Für BYPB (Bring your own bag) braucht man zwar mehr als ein Knäuel, aber ich brauchte bloß eines zu kaufen und habe dann mit meinen Cotofilo-Resten, die ich schon vor Wochen für das Topflappen-Projekt dort erstanden hatte, weitergemacht. Nadeln konnte ich mir erst mal leihen, und die Wolle hat 1,50 € gekostet. Insgesamt braucht man aber für so eine Tasche bestimmt vier bis fünf Knäuel.

Das Perlmuster erfordert zwar ein wenig Geduld, aber es ist ein schönes Unterwegs-Gestrick und man kann sich auch noch gut dabei unterhalten, während man strickt. Nur ob jemand das Endergebnis tatsächlich zu schätzen weiß? Ganz schön viel Aufwand für eine Einkaufstasche. Vielleicht schenke ich sie mir auch selbst.

Ich war tapfer.


Erinnert Ihr Euch noch an dieses Ding hier? Genau, das ist Mr Greenjeans. Zum großen Teil habe ich ihn mit Begeisterung gestrickt, war echt angetan von der Methode, ihn in einem Stück zu arbeiten und konnte kaum die Finger von ihm lassen, gewissermaßen.

Bei den Ärmeln schließlich wurde mir das Ding so schwer und unförmig auf dem Schoß und was das Blödeste ist: Es ist zumindest für unterwegs nicht mehr praktikabel. Ich brauchte also neues, transportables Unterwegs-Gestrick und begann da so allerlei. Mr Greenjeans 1. Ärmel wurde trotzdem noch schnell fertig. Beim 2. wanderte er erstmal einen Monat in die Ecke. Wahrscheinlich habe ich einfach eine Ärmelphobie.

Heute früh, mit der geschenkten Stunde im Gepäck (da Umstellung auf Winterzeit) und schon viel ausgeschlafener als ich es die ganze Woche lang war, habe ich das "UFO" aus seiner Tüte genommen, die alten verknautschten Metallnadeln durch frische Knitpicks ersetzt und ging ans Werk. Fertig bin ich zwar noch lange nicht, aber hey, diesen Winter wird das noch was...

Montag, 20. Oktober 2008

Buchmesse-Nachlese

Gestern war ich auf der Buchmesse. Zum ersten Mal an einem Sonntag - definitiv auch zum letzten Mal. Es war einfach zu voll, um die Hallen mit den wichtigsten Belletristikverlagen auch nur ansatzweise besuchen zu können, zumal die Zeit auch noch denkbar knapp war. Gut, ich habe das Beste draus gemacht: Einem Interview mit Alina Bronsky gelauscht, Mittagsessen mit Kollegin Mareike beim Dr. Oetker-Verlag (der immer ein Herz für hungrige Buchhändlerinnen hat, allerdings nicht für sehr hungrige - die Portion fiel dieses Jahr etwas klein aus...), ein paar Lesungshäppchen hier und dort aufgeschnappt und in der Non-Book-Ecke gestöbert.

Eine Halle habe ich schließlich doch noch etwas gründlicher abgeklappert, nämlich die der internationalen englischsprachigen Verlage. Auf der Suche nach Strick-und Häkelbüchern, in die man mal reinlinsen konnte, bin ich durchaus einige Male fündig geworden. Absolute Must-Haves waren allerdings nicht dabei.

Übrigens soll es dieses Jahr einen absoluten Besucherrekord auf der Messe gegeben haben. Wie schon gesagt, es war voll. Aber die Begründung des Buchmesse-Direktors Boos gegenüber der Berliner Morgenpost fand ich dann doch ernüchternd: "Die Digitalisierung zieht die Menschen nach Frankfurt. [...] Die neue eBook-Generation war eine der Hauptattraktionen auf der Buchmesse."

Na besten Dank auch. Bleibt zu hoffen, dass auch im nächsten Jahr genug "echtes" Druckwerk zu besichtigen ist - für mich dann aber bitte wieder an den Fachbesuchertagen.

Henriette B.

Die Aktion "Auch Häkelschafe brauchen ein Zuhause" ist erfolgreich zu Ende gegangen. Etwas wehmütig trennte ich mich vor einigen Tagen von einem noch namens- und geschlechtslosen Schaf. Es war nämlich so, dass die beste Liebste von allen und ich uns nicht einig werden konnten, ob ich da gerade ein männliches oder ein weibliches Schaf häkele. Für mich war es eine Henriette, für sie ein Bartholomäus. Das Schäfchen durfte zunächst noch ein wenig länger bei uns wohnen und mit Rosi, dem Häkelschaf von Pzycho , anfreunden, doch es nützte nichts, wir konnten uns einfach nicht einigen, schließlich kenne ich mich mit Schafen auch nicht aus.

Ganz im Gegensatz zu der Empfängerin sheepmama. Die hat nämlich echte Schafe aus Fleisch und Blut, die müsste sich doch eigentlich auskennen. Gesagt, getan. Päckchen gepackt, Karte geschrieben, etwas spezielle Namensorakelschokolade mit reingelegt und ab ging es auf die Reise.

Tatsächlich hat Doris das Problem bravourös gelöst, wie Ihr hier nachlesen könnt.

Das ist Henriette B. beim Rumtollen in meinem Stash - auf einem Bild gemeinsam mit ihrer Halbschwester Rosi.





Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben beim Schafe tauschen - es war ein Riesenspaß und gerne wieder. Jetzt wird allerdings erst mal gewichtelt. Ist ja schließlich bald Weihnachten. Ist es? Oh ja. Da führt kein Weg dran vorbei. *stöhn*

Sonntag, 5. Oktober 2008

Rosi, i hol di mit dem Traktor ab


Genau genommen kam sie Donnerstag mit dem Hermes-Boten, Rosi aus Bayern, mein Häkelschaf aus der Tauschaktion "Schafe suchen ein Zuhause" bei Ravelry. Danke nochmal, Pzycho, sie ist wirklich entzückend.

Ich selbst bin noch nicht ganz fertig mit meinem Tauschschäfchen und ich habe auch kräftig geflucht, weil ich mir zumindest für den Schafkörper in den Kopf gesetzt hatte, ein plüschiges Garn zu nehmen, welches sich leider total schlecht verhäkeln lässt. Die Arme und Beine liegen hier gerade so herum, während das arme noch namenlose Schaf zwar schon ein Gesicht, aber nur ein Ohr hat. Aber ich arbeite dran. Die Empfängerin ist nämlich so etwas wie eine Expertin, soviel sei verraten.

Stricken mit Würstchen

Ich habe es zwar nur in der Rückschau bei Frau Tichiro gesehen, aber wer möchte nicht trotzdem seinen Senf dazugeben, wenn Herr Gottschalk schon mal darin badet?

Wie auch immer, bei Wetten, dass? gab es gestern eine Saalwette, in der Thomas Gottschalk wettete, dass sich keine zehn Nürnbergerinnen finden würden, die mit Würstchen stricken können. Genauso gut hätte er wetten können, dass sich keine hundert finden würden, die diese altmodische Technik überhaupt noch beherrschen. Dazu noch Männer. Himmel. "Wie konnte das passieren?", fragte er einen der strickenden Herrschaften.

Herrje. Ich klau mir mal eine Bemerkung, die hierzu bei Ravelry gefallen ist: Muggels halt.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Totaaaal subversiv

Frauen küssen ist mal wieder total trendy. Und so provokativ *gähn* Jedenfalls hat eine junge Dame namens Kate Perry damit gerade einen Hit gelandet.



Immerhin ein Gute-Laune-Song und singen kann sie auch, auch wenn ich das gleichnamige Lied der ebenfalls heterosexuellen Jill Sobule in den Neunzigern irgendwie peppiger fand. Hier mal beide im Vergleich: